Geruchsuntersuchungen
Geruchsbeschwerden sind nach Gesundheitsbeschwerden oder unspezifischen Befindlichkeitsstörungen der zweithäufigste Anlass, Untersuchungen der Innenraumluftqualität zu veranlassen. Da auch hier flüchtige organische Stoffe eine wichtige Rolle spielen, liegt es nahe, messtechnische Untersuchungen nach den Methoden der DIN EN 16000 durchzuführen. Ein entscheidender Unterschied besteht allerdings darin, dass Gerüche häufig aus einer Vielzahl verschiedener chemischer Substanzen bestehen, die oft wegen sehr kleiner Konzentrationen und wegen ihrer chemischen Struktur analytisch nicht erfasst werden können. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ergänzend vor Ort und im Labor eine sensorische Geruchsprüfung und eine Bewertung der Raumluft oder verdächtiger Materialien vorzunehmen. Hierbei werden Methoden eingesetzt, die vom Verband der Automobilindustrie entwickelt wurden (VDA 270*). Anhand der Ergebnisse können subjektive Wahrnehmungen der Raumnutzer objektiviert werden und festgestellt werden, ob die Geruchsbelastung unzumutbar ist und Maßnahmen notwendig werden. Maßnahmen sollten aber nur durchgeführt werden bzw. werden nur dann empfohlen, wenn der Aufwand vertretbar ist.
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* VDA 270 beschreibt eine standardisierte Geruchsprüfung (Gurkenglasmethode). Bei dieser Geruchsprüfung wird der Geruch eines Werkstoffes durch ein Prüfkollektiv ermittelt und mit Noten bewertet.